Der SPD-Gemeindeverband Freinsheim hatte am 15.05.2012 zu diesem Thema ins Dorfgemeinschaftshaus Herxheim am Berg eingeladen. Hier nun der zusammenfassende Bericht:
Mit rund 20 Besuchern war die Resonanz der Veranstaltung eher bescheiden. Die Energiewende ist zwar in aller Munde, - nur nicht bei den regionalen Genossinnen und Genossen??
In Ihrem Einführungsvortrag, den sie zusammen mit Prof. Michael Rauch erarbeitet hat, stellte Susanne Fliescher die aktuelle Situation und die Prognosen für Energieerzeugung und –bedarf vor. Dabei wurde deutlich, dass erneuerbare Energien bei der Stromerzeugung schnell an Bedeutung gewinnen. Hingegen dominieren beim Energiebedarf für Wärme und Mobilität weiter die fossilen Rohstoffe.
Zu diesem Thema lieferte der Vortrag von Dr. von Franken-Welz vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum aus Bitburg interessante Aspekte. Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen, z.B. Biogasanlagen, liefert sowohl Strom als auch Wärme und Kraftstoffe. Kritisch ist dabei, dass die kontinuierlich anfallende Wärme im ländlichen Raum kaum genutzt werden kann und damit die Förderung solcher Anlagen auf dem Prüfstand steht.
Zukunftsfähig ist jedoch die Umwandlung von Biogas in Erdgas, um einen Beitrag für die notwendige Grundlast bei der Stromerzeugung, die Sonne und Wind nicht darstellen können, zu leisten. Der Betrieb von Biogasanlagen setzt jedoch eine ständige Verfügbarkeit von nachwachsenden Rohstoffen voraus, die aufgrund der landwirtschaftlichen Struktur in der VG Freinsheim nicht gegeben ist.
Im folgenden Referat stellte VG-Bürgermeister Wolfgang Quante den aktuellen Stand zum Thema Windenergie in Waldflächen der VG Freinsheim dar. Die Waldflächen der Ortsgemeinden sind gut geeignet für die Errichtung von Windenergieanlagen. Eine Realisierung erfordert aber ehebliche Investitionen nicht nur in die Windräder sondern auch in die Flächenerschließung und die Anbindung an das bestehende Stromnetz. Auch sollten administrative Hindernisse nicht außer Acht gelassen werden. Bedauerlicherweise ist die VG, deren Bürgermeister wesentliche Anstöße zu diesem Thema zu verdanken sind, bei der weiteren Umsetzung nicht mehr im Boot, da die Ortsgemeinden hier in eigener Regie tätig werden wollen.
Im letzen Beitrag stelle Genosse Gernot Mehrmann, Hassloch, ein vom dortigen Ortsverein und nicht parteigebundenen Bürgern erarbeitetes Konzept für die Umstellung des Energiebedarfs der Gemeinde auf erneuerbare Energien vor. Es schlüssig dargelegt, dass mittels Photovoltaik, Windenergie und Biogasanlagen der Energiebedarf der Gemeinde abgedeckt werden kann.
In der anschließenden Diskussion stand naturgemäß das Thema Windenergie im Pfälzer Wald im Vordergrund. Angesprochen wurden u.a. ein möglicher Konflikt zwischen Windenergie und Tourismus (Haardtrand frei halten, wie ist dieser definiert), Beeinträchtigung der Bevölkerung durch Lärm, Schattenwurf und die Möglichkeit von Bürgerbeteiligung an Windenergieanlagen.
Wir danken allen Teilnehmern nochmals für ihr Interesse an dieser sehr informativen Veranstaltung!